Gina Krückl

Reporterin

Gleich viele FIS-Cup-Helfer trotz fehlender Zuschauer

Wegen der Pandemie gibt es am diesjährigen Wettkampf kein Publikum, dennoch haben die Freiwilligen alle Hände voll zu tun.

Ein freiwilliger Helfer beaufsichtigt den Start eines Vorspringers.

Corona hat die Welt noch immer fest im Griff. Die bundesrätlichen Vorschriften verhindern noch immer viele Freizeit-Aktivitäten – auch im Oberland. Doch obwohl die Massnahmen erst diese Woche weiter verschärft wurden, findet dieses Wochenende der FIS-Cup in Kandersteg statt. In diesem Jahr aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am Freitagabend fand der erste Teil des Damen-Wettkampfes statt.

Rundum herrscht Dunkelheit. Nur das Wettkampfgelände ist hell erleuchtet.

Als sie um 17 Uhr mit den Trainingssprüngen beginnen, ist die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden und langsam aber sicher verdunkelt sich der Himmel, weshalb die gesamte Anlage mit grossen Scheinwerfen beleuchtet wird. Die umliegenden Wälder verschlucken jedoch jeden Lichtstrahl, der von der schneebedeckten Schanzenanlage reflektiert wird. In dem grellen Licht wirkt der freie Platz um die Banden noch leerer.

Andrea Ogi ist OK-Mitglied des FIS-Cup Kandersteg und für die freiwilligen Helfer zuständig.

«Das ist für uns die einzige Möglichkeit, dass wir den Wettkampf vorschriftsgemäss durchführen können», sagt Andrea Ogi, OK-Mitglied des FIS-Cup Kandersteg. Auf das abgesperrte Gelände dürfen nur die Athleten und ihre Trainer, die Verantwortlichen der Nordic Arena sowie die rund 40 freiwilligen Helfer des Events. «Die meisten von ihnen stammen aus Kandersteg oder der umliegenden Region.»

OK-Mitglied Andrea Ogi koordiniert die freiwilligen Helfer.

Erstaunlicherweise seien trotz den fehlenden Zuschauern ähnlich viele Freiwillige im Einsatz wie in den letzten Jahren. «Das ist natürlich auch den speziellen Umständen geschuldet», so Ogi. Grundsätzlich brauche es die meisten Helfer aber im Bereich der Organisation und der Schanzenpräparation. «Daher haben wir uns sehr gefreut, dass wir auch in diesem Jahr von so vielen unterstützt werden.»

Die Wettkampfrichter beaufsichtigen von einem Turm aus das Geschehen.

Besonders anstrengend hätten es die Helfer im Schanzen-Bereich. Etwa sind in der Schanze spezielle Eisrillen präpariert, auf denen die Springerinnen und Springer runterfahren. «Diese müssen unbedingt schneefrei gehalten werden», so Ogi. Bei so gutem Wetter wie heute, sei das zwar kein Problem. «Wenn es aber schneit, müssen wir mit den Schneebläsern ran.»

Die Schanze der Nordic Arena muss während des Wettkampfes immer schneefrei sein.

Das gute Wetter kommt auch dem Tret-Kommando gelegen, denn das ist während des Wettkampfes für den Schanzenauslauf zuständig. «Sie müssen dafür sorgen, dass die Landefläche möglichst optimal ist», so Ogi. Das bedeute, dass sie gröbere Unebenheiten wie etwa nach einem Sturz ausbessern, zudem aber regelmässig den aufgelockerten Schnee flachtreten müssen. Und während die Athletinnen und Athleten gemütlich die Bahn zum Absprung hoch nehmen, rennen die Helfer neben dem Auslauf der Schanze hoch und runter.

Das Tret-Kommando am FIS-Cup in Kandersteg im Einsatz.

Nur dank dieser vielen freiwilligen Helfer kann der FIS-Cup überhaupt stattfinden. Und die rund 100 Athletinnen und Athleten ihr Können zeigen. «Wir freuen uns sehr, dass trotz der speziellen Umstände so viele Nationen am Start sind», so Ogi. Ganz unparteiisch könne sie aber nicht sein. «Natürlich fiebere ich vor allem für die Schweizer mit.»

«Natürlich» fiebert Andrea Ogi vor allem für die Schweizer Athletinnen und Athleten.

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