Schon mit zwölf Jahren wusste Pascal Rubin, was er mal werden möchte. Mittlerweile hat sich seine Definition davon aber verändert. Und die möchte er mit der Welt teilen.

Als Kind hatten die meisten Menschen einen Traum: ein Einhorn, fliegen zu können oder aber endlich erwachsen zu werden, damit man tun und lassen kann, was man will. Gerade den letzten Wunsch haben vermutlich die meisten spätestens beim Eintreffen der ersten Steuerunterlagen bereut. Ganz anders Pascal Rubin. Der 25-jährige Reichenbacher hat seit seiner Kindheit den gleichen Traum – und steht nun kurz davor ihn zu verwirklichen.
«Ich weiss noch, wie ich als Zwölf- oder 13-Jähriger vor dem Fernseher sass und eine Werbung mit Bodo Schäfer über den Bildschirm flimmerte», erzählt Rubin. Wohlstand sei kein Wunder, sondern unser Geburtsrecht, habe der bekannte Money-Coach und Bestseller-Autor damals in die Kamera gesagt. «Ich war total geflasht. Er hat das mit so viel Überzeugung gesagt, dass ich ihm sofort geglaubt habe.»

Sein Vater sei da ganz anderer Meinung gewesen. «Er fand die Werbung einen richtigen Gugus und meinte, dass es nicht alle verdient hätten reich zu werden, sondern dass man dafür hart arbeiten müsste.» Diese Aussage habe er damals nur sehr schwer verstehen können. «Gerade in meiner Kindheit war mein Vater mein grosses Vorbild.» Besonders da er als Besitzer eines kleinen Unternehmens natürlich auch einiges an Erfahrung hatte.
Monobeton Rubin ist ein Familienunternehmen. «Neben meinem Vater arbeiten auch meine Schwester und ich in dem Betrieb.» Als Beton-Spezialisten würden sie zu Bauprojekten hinzugezogen, um bei der Auswahl von Rezeptur und Bearbeitungstechnik zu beraten. «Meinen Job würde ich definitiv auch als Hobby betrachten», so Rubin. Das sei ihm sehr wichtig. «Wir verbringen einen Grossteil unserer Zeit mit Arbeiten. Wenn man sich durch jeden Tag quälen muss wird man nicht glücklich.»
In seiner Freizeit verfolgt Rubin aber noch ein anderes Ziel: «Ich möchte anderen Arbeitnehmern zeigen, wie sie sich ihre finanzielle Freiheit sichern können.» Dazu hat er ein Buch geschrieben – zwei, wenn man es genau nimmt. «Der eine Teil dreht sich um Geld – wie es fliesst und wie man es vermehren kann. Der andere Teil dreht sich um das richtige Mindset, das nötig ist, um reich zu werden.» Publiziert sei sein «Baby» noch nicht, allerdings hat er Zuhause bereits einen Prototyp.

Reich werden möchte Rubin immer noch. Seit seiner Kindheit habe sich die Vorstellung von «reich sein» aber gewaltig verändert. «Als ich zum ersten Mal die Werbung von Bodo Schäfer gesehen habe, ging es mir nur ums Geld.» Mittlerweile bestehe das Reich-Sein für ihn aber aus drei Pfeilern. Der finanzielle Aspekt gehöre für ihn zwar noch immer dazu, sei aber nicht mehr der wichtigste. Zum einen sei da die Gesundheit: «Dass ich jeden Morgen die Augen aufschlage und sehen kann oder mich ohne Einschränkung bewegen kann, ist ein grosses Geschenk.» Zum anderen seien da Beziehungen. «Die Menschen in unserem Leben haben einen starken Einfluss auf uns, daher muss man sich gut überlegen, wenn man daran teilhaben lässt.»

Das musste Rubin auf die harte Tour lernen. «Ich war schon immer etwas anders als die anderen.» Während seine Kollegen ihr Geld mit vollen Händen ausgaben, wollte er es lieber sparen. Und während sie über Reiche lästerten, wollte er lernen, wie er selbst dahin kommen kann. Vor rund zweieinhalb Jahren sei es dann zum Bruch gekommen. «Das waren keine echten Freunde. Sie sahen mich als Sonderling und haben mich dementsprechend behandelt.» Als habe er die Freundschaft beendet und sich monatelang von allem abgeschottet. «Dann aber kam mir mein Ziel wieder in den Sinn.»
Also begann er sich wieder vermehrt mit dem Thema Geld auseinander zu setzen. Stundenlang habe er Bücher gelesen, Videos geschaut und dann auch angefangen Kurse zu besuchen. Einer davon ist der Sieben-Jahres-Plan von Bodo Schäfer. «Die meisten Millionäre verdienen ihre erste Million innerhalb von sieben Jahren.» Nach etwa zwei Jahren im Programm hat Rubin erst rund 30’000 auf dem Konto.

Das könnte weitaus mehr sein, hätte er sich nicht vergangenes Jahr ein Auto gekauft. «Wenn man reich werden möchte, muss man natürlich sparen, budgetieren und verzichten», so Rubin. Allerdings müsse man sich die grossen Träume verwirklichen. «Ich habe eine 30-Tages-Regel: Will ich etwas auch nach einem Monat noch, kaufe ich es mir. Und das war beim Audi so.»
Zudem habe er für seine «Persönlichkeitsbildung» insgesamt rund 30’000 Franken ausgegeben. «Da sind alle Kurse eingerechnet, aber auch die Zeit, die ich mit Arbeiten hätte verbringen können, stattdessen aber gelernt habe», so Rubin. Manchmal hinterfrage er die Entscheidung, so viel Geld dafür auszugeben. «Dann aber sage ich mir, dass meine Persönlichkeit mein grösster Schatz ist – so wie bei jedem anderen auch.» Die meisten würden das nur viel zu spät erkennen und sich Jahre lang versuchen zu verbiegen. «Man lebt nur einmal und muss das Beste aus dieser Zeit herausholen.»
