Theoretisch ist das Fahren auf dem Rathausquai bereits seit Jahren verboten. Doch laut Gemeinderat Konrad Hädener zeigte das Verbot trotz der Signale bisher wenig Wirkung. Weil künftig der Platz auf dem engen Weg noch knapper werden soll, entschloss sich die Stadt, das allgemeine Fahrvebot auf besagter Strecke neu zu verfügen.

Im Anzeiger vor einer Woche teilte die Stadt Thun mit, dass sie auf dem Rathausquai für die Strecke von der Marktgasse bis zum Rathaus ein Allgemeines Fahrverbot verfügt. Die Verfügung trete in Kraft, sobald die Signale aufgestellt seien, heisst es. Theoretisch kann gegen diese Verfügung noch bis Ende Mai Beschwerde eingereicht werden, doch faktisch stehen an beiden Enden der Strecke bereits jetzt zwei Schilder, die das Fahrverbot signalisieren.

Foto: Yves Brechbühler
Wer nun aber denkt, dass die Stadt die Frist vernachlässigt und das Beschwerderecht der Bürgerinnen und Bürger einfach übergangen hat, liegt falsch. «Das Allgemeine Fahrverbot auf besagter Strecke ist nicht neu, sondern besteht bereits seit Jahren», erklärt Konrad Hädener, Gemeinderat und Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften. Darum müssen bereits jetzt etwa Velos und Mofas auf der Strecke geschoben werden. «Alles, was Räder hat, ist verboten.» Doch warum verfügt die Stadt Thun ein «neues» Fahrverbot, das es bereits seit Jahren gibt?

«Wir mussten leider feststellen, dass das Allgemeine Fahrverbot bisher regelmässig ignoriert wird und gerade mit Velos trotzdem auf dem Rathausquai gefahren wird», so Hädener. Nicht ungefährlich auf dem schmalen Weg, dessen Platz zusätzlich Richtung Rathaus durch die Terrassenbestuhlung des Restaurant Rathaus sowie Richtung Marktgasse durch ein halbes Dutzend Bäume beschränkt wird.

Schon bald will noch ein weiteres Restaurant den spärlichen Platz auf dem Rathausquai nutzen, um seine Gäste zu bewirten. «Die Stadt hat den entsprechenden Antrag des Waaghaus bereits bewilligt», so Hädener. Und eben jene Bewilligung nehme man nun als Anlass, um erneut auf das Allgemeine Fahrverbot aufmerksam zu machen. «Mit den zusätzlichen Aussensitzplätzen wird das Konfliktpotenzial mit Velofahrenden deutlich erhöht, und wir hoffen, dass das erneute Publizieren des Allgemeinen Fahrverbots die gewünschte Wirkung zeigt und auf dem Rathausquai künftig nur noch gelaufen wird.»
