Gina Krückl

Reporterin

Lauterbrunnen bewilligt Millionenbeitrag für Wegmeister-Umzug

Das Stimmvolk hat sich entschieden und zwar für die Erhöhung der Lauberhornrennen-Beiträge und die Kredite für den Bahnhofplatz sowie den neuen Werkhof, aber gegen den für den Mehrzweckplatz Eyelti. Gemeindepräsident Stäger freut sich besonders über die Stimmbeteiligung der drei angenommenen Anträge.

Die Gemeinde Lauterbrunnen hat am Sonntag abgestimmt.

Diesen Sonntag wurden landesweit Abstimmungen abgehalten – auch in Lauterbrunnen. In der Oberländer Gemeinde standen insgesamt gleich vier Traktanden auf der Wahlliste: die jährlichen Beiträge für das Lauberhornrennen und je ein Investitionskredit für die Erstellung des Mehrzweckplatzes Eyelti, die Realisierung des Werkhofs Lochweidli sowie die Neugestaltung des Bahnhofplatzes.

Innerhalb weniger Stunden zählte die Gemeinde die Stimmen des Stimmvolks aus.

Seit 11 Uhr ist die Urne im Gemeindehaus Adler geschlossen, die im Schulhaus Isenfluh schloss bereits eine halbe Stunde zuvor. Mittlerweile sind die Stimmen ausgezählt. Drei der vier Traktanden haben die Lauterbrunner Bürgerinnen und Bürger angenommen: Die Kredite für den Bahnhofplatz sowie den neuen Werkhof und die Erhöhung der Lauberhornrennen-Beiträge. Abgelehnt wurde lediglich der Kredit für die Erstellung des Mehrzweckplatzes Eyelti und zwar mit 463 Nein- zu 296 Ja-Stimmen (Variante eins) sowie mit 499 Nein- zu 310 Ja-Stimmen (Variante zwei).

Das Volk hat sich für den Umzug der Wegmeistergruppe und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten ausgesprochen.

Werkhof Lochweidli kommt zustande

Der Beschluss für einen Investitionskredit zur Realisierung des Werkhofs Lochweidli in der ARA Lauterbrunnen wurde mit 479 Ja- zu 353 Nein-Stimmen deutlich angenommen. Damit entschieden sich die Wählenden für den Kredit von 1,96 Millionen Franken. Dieser ist aufgeteilt in 250’000 Franken, um das Dach und die Fassade der bestehenden TKK-Halle zu sanieren, und 1,71 Millionen Franken, um dieselbe Halle um zehn Meter zu verlängern.

Die Gemeinde sei nach wie vor an einer Zusammenarbeit für die Fernwärme in Lauterbrunnen interessiert, so Gemeindepräsident Martin Stäger.

In der vergrösserten und sanierten Halle werden zukünftig die Lautenbrunner Wegmeistergruppe einziehen. Zudem soll eine geplante Fernwärmeanlage in der Halle Platz finden, ob allerdings eine Heizzentrale der Energie 360° in Lauterbrunnen zustande kommt, ist noch nicht geklärt. Aktuell seien die noch damit beschäftigt, Interessenten für die Fernwärme zu suchen, sagt Lautenbrunnens Gemeindepräsident Martin Stäger. «Wir rechnen nicht vor Sommer mit einer definitiven Zu- oder Absage.»

Martin Stäger ist grundsätzlich mit dem Ergebnis zufrieden.

Und sie hätten natürlich auch die Zustimmung des Volks zum Werkhof-Umzug abwarten müssen, so Stäger. «Wäre dieser Beschluss nicht durchgekommen, hätten wir auch das gesamte Fernwärme-Projekt vergessen können.» Dagegen sei der Umzug der Wegmeister vom Ausgang des Fernwärme-Projekts unabhängig. «Wir werden mit unserem Projekt wie geplant fortfahren.»

Lauberhornrennen und Bahnhofareal kriegen ebenfalls ein Ja

Zudem wurde der Beschluss über die jährlichen Beiträge an die Internationalen Lauberhornrennen mit 529 Ja- zu 302 Nein-Stimmen angenommen. Damit entschieden die Lauterbrunner Bürgerinnen und Bürger, den bisherigen jährlichen Beitrag von 50’000 auf 125’000 Franken zu erhöhen. Die Beträge sind aber vorerst auf das Jahr 2026 befristet, womit das Stimmvolk den Organisatoren insgesamt einen Beitrag von 750’000 Franken zusprach.

Damit schliesst sich die Gemeinde Lauterbrunnen anderen Gemeinden des Trägervereins und auch des Kanton Berns an, die bereits eine Erhöhung der Beiträge beschlossen oder zumindest in Aussicht stellten. «Durch den Ausgang der Abstimmung können wir nun sagen, wir leisten unseren Teil dazu, das Lauberhornrennen am Leben zu erhalten», so Stäger. Zumindest bis in sechs Jahren. «Dann werden wir nochmals schauen müssen, ob und wie viel wir und auch die anderen beteiligten Parteien dazugeben.»

Zuletzt wurde auch der Beschluss über einen Investitionskredit für die Sanierung und Neugestaltung des Bahnhofplatzes mit 473 Ja- zu 362 Nein-Stimmen angenommen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Franken, von denen aber ein Grossteil vom Kanton übernommen wird. Die Lautenbrunner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben dem Projekt einen Kredit in Höhe von 770’000 Franken zugesprochen.

Damit beteiligt sich die Gemeinde am Bau der neuen Bushaltestelle und übernimmt die Kosten für den geplanten Velounterstand und, um die Kiss-and-Ride-Parkplätze zu realisieren. Realisiert werden soll das Bauprojekt zwischen 2023 und 2024.

«Es ist schön, wenn sich die Leute mit der Gemeindepolitik befassen.»

Stäger ist mit dem Ausgang dieser drei Abstimmung grundsätzlich zufrieden. «Ich hätte mir bei der einen oder anderen vielleicht noch etwas mehr Ja-Stimmen gewünscht.» Besonders, da eine geplante Informationsveranstaltung nicht stattfinden konnte. «Dort hätten wir möglicherweise noch weitere Wählenden überzeugen können, da in einer Wahlbotschaft nie alle Fragen beantwortet werden können.» Dennoch sei er aber gerade mit der Wahlbeteiligung von gut 58 Prozent zufrieden. «Es ist schön, wenn sich die Leute mit der Gemeindepolitik befassen und ihre Meinung kundtun.»

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